05.08.23

Hohlschliff und Profile: Wie du deine Schlittschuhe richtig schleifst

Verstehe, wie Hohlschliff und Kufenprofil das Fahrverhalten deiner Schlittschuhe beeinflussen. In unserem Artikel erfährst du mehr über diese Faktoren und wie du sie für bessere Leistung auf dem Eis optimieren kannst.

Hohlschliff und Profile: Wie du deine Schlittschuhe richtig schleifst

Schlittschuhschleifen mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, es gibt jedoch einige Aspekte, die du beachten solltest, um das Optimum aus deinen Schlittschuhen herauszuholen. Ein passender Schliff kann dir zu höherer Geschwindigkeit, besserer Wendigkeit und mehr Stabilität auf dem Eis verhelfen.

Die Anatomie der Kufe

Bevor wir auf den Schliff eingehen, ist es wichtig, den Aufbau einer Kufe zu verstehen. Sie besteht aus zwei Teilen: dem Hohlschliff und dem Profil. Der Hohlschliff, im Englischen auch als Radius of Hollow (ROH) bezeichnet, ist die tiefe Rinne in der Mitte der Kufe. Der Hohlschliff teilt die Kufe in zwei Hälften, sodass du eine Innen- und eine Außenkante hast.

Eine schematische Frontansicht der
Kufe

Das Profil ist die Form der Kufe, die sich von der Ferse bis zur Spitze erstreckt. Das Kufenprofil bestimmt, wie viel Kufe Kontakt mit dem Eis hat und damit, wie viel Grip du zu einem bestimmten Zeitpunkt besitzt.

Verschiedene Kufen Profile von
ProSharp

Der Hohlschliff

Je tiefer der Hohlschliff, desto tiefer gräbt sich deine Kufe ins Eis ein. Das sorgt zwar für mehr Grip, allerdings wirst du dadurch auch langsamer. Ein flacherer Schliff hingegen ermöglicht höhere Geschwindigkeiten, bietet aber weniger Grip.

Üblicherweise wird ein Radius zwischen 20 und 31 mm für den Hohlschliff verwendet. Eine einfache Faustregel lautet: Je schwerer du bist, desto flacher sollte dein Schliff sein. Du kannst beispielsweise dein Gewicht in kg durch Pi (3,14) teilen, um einen guten Ausgangspunkt für deinen Schliff zu ermitteln. So würde ein Spieler mit 80 kg Körpergewicht mit einem Schliff von 25 mm starten. Von dort aus kannst du experimentieren und deinen Schliff anpassen. Solltest du das Gefühl haben, zu wenig Grip zu haben, kannst du den Schliff um 1-2 mm reduzieren und sehen, wie sich das anfühlt. Selbst kleine Änderungen können einen großen Unterschied machen.

Das Profil

Das Profil ist das, was du siehst, wenn du von der Seite auf die Kufe schaust. Der klassische Profil besteht aus einem Radius. Das bedeutet, dass die Kufe vom Fersen- bis zum Spitzenbereich einen gleichmäßigen Radius aufweist. Ein großer Radius bedeutet, dass die Kufe flacher ist und mehr Kontaktfläche mit dem Eis hat. Dies führt zu höheren Geschwindigkeiten, aber weniger Wendigkeit. Bei kleineren Radien ist die Kufe spitzer, was dich wendiger macht, aber auch langsamer.

Mit einem Profil kannst du die Vorteile mehrerer Radien kombinieren. Du kannst beispielsweise einen spitzen Radius im Fersenbereich verwenden, um in Kurven mehr Grip zu haben und einen flacheren Radius in der Mitte, um besser gleiten und dadurch schneller sein zu können. Wie du auf dem Bild oben sehen kannst, gibt es Profile mit bis zu vier verschiedenen Radien.

Ein weiterer Vorteil der Profile ist, dass du den Radius deines Hohlschliffs erhöhen kannst, ohne Grip zu verlieren. Das kann dich beispielsweise schneller machen oder das Bremsen erleichtern.

Es mag so klingen, als ob das nur für Profis relevant ist, aber das ist nicht der Fall. Sobald du die Grundlagen des Schlittschuhlaufen beherrschst, kannst du von einem Profil profitieren. Genau wie beim Schliff solltest du auch hier experimentieren und herausfinden, was für dich am besten funktioniert. Viele Shops bieten die Möglichkeit an, ein Profil zu testen, bevor du es kaufst. Das Einschleifen eines Profils ist etwas aufwendiger als ein normaler Schliff und kostet daher auch mehr. Du solltest mit Kosten von etwa 30-40€ rechnen. Diese fallen aber nur selten an, in der Regel muss das Profil nur einmal im Jahr neu eingeschliffen werden. In der zwischenzeit kannst du deine Schlittschuhe wie gewohnt schleifen lassen.

Falls du mehr über das Thema erfahren möchtest ist hier noch ein Video in dem das Thema nochmal ausführlich erklärt wird.

What is hockey skate profiling ft. ProSharp